Mieke Mosmuller
Der lebendige Rudolf Steiner
Eine Apologie


Occident-Verlag

Ich habe mich über dieses Buch von Mieke Mosmuller sehr gefreut. Es ist wichtig, dass solche Bekenntnisse heute existieren und in der Öffentlichkeit Verbreitung finden gerade wegen des ekelhaft vielen verleumderischen Schunds, der über Rudolf Steiner seine verhängnisvollen Kreise zieht. Was mir persönlich unter anderem bei diesem Buch so wichtig erscheint gerade im Zusammenhang mit Menschen, die ein ehrliches Interesse an Anthroposophie haben, ist Frau Mosmullers treffende Charakterisierung der Problematik der offiziellen anthroposophischen Gesellschaft und vieler ihrer Pseudo-Vertreter. Die Autorin ist dabei wunderbar auf den Punkt und klar verständlich auch für solche, die noch nicht mit Anthroposophie vertraut sind. Dies ist in unserer Zeit besonders dringend nötig, da neben den vielen Bemühungen von eindeutigen Gegnern Rudolf Steiners außerhalb der Anthroposophenschaft längst auch das offizielle anthroposophische Treiben vielfach zu einem Werkzeug der Vernichtung der wahren christlichen Anthroposophie auf Erden geworden ist und es mittlerweile darum gehen muss, den Namen Rudolf Steiners und die Geisteswissenschaft für die Öffentlichkeit zu retten auch vor dem erschreckend konsequenten Vernichtungs-Willen derjenigen, die als Anthroposophen maskiert alles nach Strich und Faden versauen(1). Dass von vielen 'Offiziellen' heute eine geradezu pervertierte oder umgekehrte ''Anthroposophie'' verbreitet wird, die nurnoch den täuschenden Worthülsen nach etwas mit der Geisteswissenschaft Rudolf Steiners zu tun hat, macht dieses Buch erneut sehr deutlich. Ich konnte nie begreifen, wie sich das gesellschafts-anthroposophische Treiben (zumindest überwiegend) derart radikal entgegen dem christlichen Geist entwickeln konnte, den man in Rudolf Steiners Werken findet? Der geniale Herbert Wimbauer war mir da über viele Jahre eine große Hilfe und durch dieses Buch von Mieke Mosmuller ist mir Einiges noch klarer geworden, oder auch noch mal anders klar(2). Ich gehöre zu den von Frau Mosmuller (unten) charakterisierten 'Glücklichen', die Rudolf Steiner völlig frei und unbeeinflusst von der >Mumie der anthroposophischen Gesellschaft< entdecken durften. Ich kam zur erlösenden >Philosophie der Freiheit< als junger Mensch ohne jegliche Berührung mit der anthroposophischen Gesellschaft, und heute weiß ich, was für ein Geschenk dies in Wahrheit gewesen ist. Mir war das offizielle Anthro-Treiben ähnlich wesensfremd, wie es Frau Mosmuller für sich selber beschreibt. Ich habe nach einer Weile zwar Berührungen damit gesucht, weil man ja doch irgendwie davon ausgehen muss, dass eine anthroposophische Gesellschaft auch etwas mit Anthroposophie zu tun hat(3), ich wurde aber immer wieder stark innerlich davon abgestoßen. Ich fand es entweder fürchterlich albern, wie sich gewisse Anthros geben - ich fiel einmal zusammen mit meinem Bruder bei einer Eurythmie- und Mysteriendramen-Aufführung im Rudolf-Steiner-Haus-Hamburg in einen so heftigen Lachkrampf, dass wir uns nicht mehr halten konnten und wogegen sich unsererseits rein gar nichts ausrichten ließ(4) - und dann fühlte es sich oft auch wie eine Art Atemnot an. Ich widmete mich irgendwann instinktiv lieber ganz ausschließlich dem Studium der GA Rudolf Steiners, die ich mir komplett zulegte. Nur hatte ich wegen dieser meiner Haltung oft sogar ein schlechtes Gewissen, weil es ja doch immer heißt: Die >anthroposophische Gesellschaft und die Bewegung< seien seit der Weihnachtstagung eins usw. (Ganz besonders wird dies von S.O. Prokofieff gebetsmühlenartig immer wiederholt und gewissen Anthroposophen eingehämmert.) Durch die Bücher und Vorträge Herbert Wimbauers bekam ich auch darüber Wichtiges und Richtigeres mit. Und Herbert Wimbauer ist es auch diesmal wieder gewesen, der mich anrief und mir die Lektüre dieses Buches von Mieke Mosmuller empfahl. Nachdem ich es begeistert gelesen habe, möchte ich es nun ebenfalls allen wärmstens empfehlen, die etwas über den lebendigen Rudolf Steiner und die wahre Anthroposophie erfahren möchten. Diese Empfehlung geht besonders auch an solche, die mit Anthroposophie noch nicht vertraut sind. Dieses Buch, das so bündig, treffsicher und Herzens-aufrichtig geschrieben ist, kann man nun jedem in die Hand geben, der hoffentlich ebenso aufrichtig nach Licht und Klarheit über Anthroposophie und die Individualität Rudolf Steiners sucht. -

Ich bin Frau Mieke Mosmuller von Herzen dankbar für ihre Arbeit!
Michael Kiske



... Inzwischen gibt es wahre ,anthroposophische Familien', in denen die Mumie wie eine erbliche Anlage vererbt wird. Es gibt kein Entrinnen. Mit dem Demeter-Brot bekommt man auch die rezitierten Zitate von Rudolf Steiner, früher oder später. Glücklich ist der Mensch, der die Anthroposophie ,neu' entdeckt, unbeeinflusst, naiv, gleichsam als Mitglied einer anderen Kaste. Zwar kommt er nie wirklich in die ,auserwählte' Kaste hinein - und wenn doch, wird auch er Teil der Mumie, während des Lebens -, sondern bleibt als begeisterter Anthroposoph völlig einsam, aber er hat eben unbefangen die Möglichkeit, sich dem ursprünglichen Rudolf Steiner als lebendigem Wesen zu nähern. So schreibe ich dieses Buch: als Apologie, die für tote wie auch lebendige Seelen eine Wirkung haben möge — für jeden, der wissen möchte: Wer war eigentlich dieser merkwürdige Mann, Rudolf Steiner? ...

(Zitat aus: Der lebendige Rudolf Steiner. Eine Apologie. Von Mieke Mosmuller. Occident-Verlag.)









(1) Entsprechende sogenannte ''Anthroposophen'' können sich unmöglich wirklich bewusst sein, dass sie für alles, was sie im Zusammenhang mit Anthroposophie während ihres Lebens auf Erden treiben, voll zur Verantwortung gezogen werden. ...

(2) Wie ich auf meine Art 2004 versucht habe, dies alles zu verstehen, findet man z. B. im meinem Aufsatz >Infallibilität Ego und Leichnam Anthroposophie<.

(3) Bei der katholischen Kirche geht ja heute auch fast jeder davon aus, dass sie ''das Christentum'' ist. Siehe auch Punkt 150. von mir in >Nur Gedanken<.

(4) Normalerweise verhalte ich mich so nicht. Die Eurythmie ist von Rudolf Steiner gegeben worden, deshalb nehme ich sie ernst und wollte alles in Ruhe auf mich wirken lassen. Ich selber finde derartig respektloses Benehmen unerhört; aber es kam das Lachen mit einer solchen Urgewalt hoch in uns beiden, dass wir gar nichts dagegen machen konnten. Wir hofften, nach der Aufführung draußen dann ganz zu Ende lachen zu können, aber sowie die Aufführung vorbei war, war auch das Lachen weg. Das Ganze war wohl eine Art Ventil oder seelisches Schutzverhalten gegen die ahrimanische Atmosphäre und das seelische Vakuum im Saal. (Humor ist ein wirkungsvolles Mittel gegen Ahriman.) Interessanterweise kamen hinterher Anthroposophen zu uns, und gaben uns sogar recht; also nicht bloß wir hatten so empfunden. -


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