GURNEMANZ
Titurel, der fromme Held,
der kannt' ihn wohl.
Denn ihm,
da wilder Feinde List und Macht
des reinen Glaubens Reich bedrohten,
ihm neigten sich in heilig ernster Nacht
dereinst des Heilands selige Boten:
daraus der trank
beim letzten Liebesmahle,
das Weihgefäß,
die heilig edle Schale,
darein am Kreuz
sein göttlich Blut auch floß,
dazu den Lanzenspeer,
der dies vergoß -
der Zeugengüter höchstes Wundergut, -
das gaben sie in unsres Königs Hut.
Dem Heiltum baute er das Heiligtum.
Die seinem Dienst ihr zugesindet
auf Pfaden, die kein Sünder findet,
ihr wißt, daß nur dem Reinen
vergönnt ist, sich zu einen
den Brüdern, die zu höchsten Rettungswerken
des Grales Wunderkräfte stärken. (...)
Parsifal bleibt aber starr und stumm,
wie gänzlich entrückt, zur Seite stehen.)
KNABEN
(aus der Höhe)
Wein und Brot des letzten Mahles
wandelt' einst der Herr des Grales
durch des Mitleids Liebesmacht
in das Blut, das er vergoß,
in den Leib, den dar erbracht'.
JÜNGLINGE
(aus der mittleren Höhe der Kuppel)
Blut und Leib der heil'gen Gabe
wandelt heut' zu eurer Labe
sel'ger Tröstung Liebesgeist
in den Wein, der euch nun floß,
in das Brot, das heut' ihr speist.
DIE RITTER
(erste Hälfte)
Nehmet vom Brot,
wandelt es kühn
in Leibes Kraft und Stärke;
treu bis zum Tode,
fest jedem Müh'n,
zu wirken des Heilands Werke.
DIE RITTER
(zweite Hälfte)
Nehmet vom Wein,
wandelt ihn neu
zu Lebens feurigem Blute,
froh im Verein,
brudergetreu
zu kämpfen mit seligem Mute.
ALLE RITTER
Selig im Glauben!
Selig in Liebe!
JÜNGLINGE
(mittlere Höhe der Kuppel)
KNABEN
(volle Höhe der Kuppel)
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